Ministeriumsbericht legt Haftbedingungen bei US-Grenzpolizei offen

epd-bild/Wolf-Dieter Vogel
Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA (Archivbild)
In den USA herrschen in fünf überprüften Einrichtungen der Grenzpolizei untragbare Haftbedingungen für Migranten: Überfüllte Zellen, keinen Zugang zu Duschen und kaum Kleidung zum Wechseln.

Washington (epd). Die Generalinspektion des US-Heimatschutzministeriums prangert untragbare Zustände bei der Zwangsunterbringung von Migranten in Lagern der Grenzpolizei in Texas an. In überfüllten Einrichtungen existiere ein "Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für die Beamten und die Inhaftierten", heißt es in dem am Dienstag (Ortszeit) bekanntgewordenen Bericht. Die Generalinspektion dient in US-Ministerien als interne Aufsichtsbehörde. Das Heimatschutzministerium hat die Untersuchung auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Bei der Grenzpolizei werden Migranten vorübergehend eingesperrt, die ohne Papiere aufgegriffen werden. In einer der fünf überprüften Einrichtungen seien manche Menschen eine Woche lang in überfüllten Zellen festgehalten worden, in denen es nur Platz zum Stehen gegeben habe. Viele Inhaftierte hätten einen Monat lang ohne Dusche auskommen müssen.

Unbegleitete Minderjährige eingesperrt

In den fünf Einrichtungen seien 1.130 unbegleitete Minderjährige eingesperrt gewesen, darunter mehr als 50 Kinder unter sieben Jahren. In drei der fünf Einrichtungen hätten Kinder keinen Zugang zu Duschen. Es gebe kaum Kleidung zum Wechseln.

Der Bericht bestätigt Klagen von Menschenrechtlern und Anwälten über eine menschenunwürdige Behandlung von Migranten. Am Montag hatten mehrere Kongressabgeordnete ein Lager besucht. Der Abgeordnete Joaquin Castro berichtete von Frauen, die von ihren Kindern getrennt und in überfüllte Zellen gesperrt worden seien. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte am Dienstag, der Bericht der Generalinspektion öffne einen Blick auf "gefährliche und entmenschlichende Bedingungen".

Derzeit kommen jeden Monat viele tausend Menschen aus Guatemala, El Salvador und Honduras über die Südgrenze in die USA. Viele beantragen Asyl. Sie fliehen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft oft vor kriminellen Gangs.

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