Dubai, Kabul (epd). Nach Angaben des Innenministeriums explodierte zunächst eine massive Autobombe nahe einem Gebäude des Verteidigungsministeriums. Danach sei eine Gruppe von Angreifern auf das Gelände des Ministeriums vorgedrungen und habe sich über Stunden hinweg Feuergefechte mit der Polizei geliefert. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban.
Bei der Explosion in der Nähe des Ghazi-Stadion wurden den Angaben zufolge auch viele Kinder verletzt. Das Gebiet um die größte Sportanlage von Kabul ist sehr dicht bewohnt. Der afghanische Fußballverband erklärte, sein Verbandsgebäude sei bei dem Anschlag schwer beschädigt und mehr als ein Dutzend Mitarbeiter verletzt worden. Ein Sprecher der Taliban erklärte, die Gruppe habe "ein Logistik- und Technik-Zentrum des Verteidigungsministeriums" angegriffen.
Der Anschlag in Kabul erfolgte zwei Tage nach Beginn der siebten Runde der Friedensgespräche zwischen den Taliban und den USA im Wüstenemirat Katar. Die Gespräche konzentrieren sich vor allem auf die Frage des Abzugs der US-Truppen am Hindukusch und einer Versicherung, dass Afghanistan in Zukunft nicht zum Rückzugsgebiet für Terrororganisationen wie Al-Kaida wird. Die Taliban lehnen direkte Verhandlungen mit der afghanischen Regierung ab. Bei dem Konflikt am Hindukusch sind allein im vergangenen Jahr 3.804 Zivilisten ums Leben gekommen.
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