Genf, New York (epd). Ende Oktober solle über eine weitere Fortsetzung der Mission entschieden werden, heißt es in der von Deutschland und Großbritannien eingebrachten Resolution. Das ursprünglich geplante Auslaufen der Mission in der westsudanesischen Krisenprovinz bis Juni 2020 ist damit vorerst auf Eis gelegt.
Amnesty International hatte zuletzt von neuen Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen in Darfur berichtet und vor einem Ende des Blauhelmeinsatzes gewarnt. Im vergangenen Jahr sind der Organisation zufolge 45 Dörfer in Darfur vollständig oder zum Teil zerstört worden. Zudem gebe es Berichte über Morde und sexuelle Gewalt. Wenn der Unamid-Einsatz eingestellt werde, sei das Leben Zehntausender Zivilisten gefährdet.
Bundeswehr mit 50 Experten beteiligt
Derzeit sind noch mehr als 5.500 Soldaten und mehr als 2.300 Polizisten unter Unamid-Mandat in Darfur stationiert. Die Bundeswehr ist mit bis zu 50 Experten für Logistik, IT, technische Ausrüstung und medizinische Hilfe beteiligt.
Im Darfur-Konflikt waren zwischen 2003 und 2008 Schätzungen zufolge 300.000 Menschen getötet worden. Der damalige sudanesische Präsident Omar al-Baschir, den das Militär vor zwei Monaten auf öffentlichen Druck hin gestürzt hatte, ist deshalb vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Völkermords angeklagt. Die berüchtigte Dschandschawid-Miliz ist inzwischen in der Schnellen Eingreiftruppe (RSF) aufgegangen, die auch an den jüngsten Menschenrechtsverletzungen in der Hauptstadt Khartum beteiligt war.
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