Genf (epd). Drei von fünf Hungernden weltweit leben laut dem Welternährungsprogramm (WFP) in Kriegs- und Krisenländern. Konflikte seien gemeinsam mit Klimaänderungen die entscheidenden Faktoren für den zunehmenden Hunger in der Welt, sagte WFP-Sprecher Hervé Verhoosel am Freitag in Genf. Ohne die Hungernden in den zwei bevölkerungsreichsten Staaten China und Indien liege die Quote sogar bei 90 Prozent. So hätten die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten Jemen, Kongo, Afghanistan, Äthiopien, Syrien, Sudan, Südsudan und Nord-Nigeria im vergangenen Jahr am meisten an Unterernährung gelitten. Insgesamt hungern rund 800 Millionen Menschen in der Welt.
Zwischen Hunger und Konflikten gebe es Wechselwirkungen, sagte Verhoosel. Zwar führten Hunger und Armut allein nicht automatisch zum Ausbruch von Gewalt, könnten aber dazu beitragen, wenn etwa Klimaschocks oder ethnische Konflikte dazu kämen. Hunger begünstige zudem Aufrührer. Umgekehrt vermehrten politische Instabilität und Vertreibung den Hunger wesentlich. Der UN-Sicherheitsrat habe auch deshalb im vergangenen Jahr festgestellt, dass ein Ende des Hungers nur gemeinsam mit Frieden erreicht werden könne.
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