Berlin, Quito (epd). Das Verfassungsgericht in Ecuador hat erstmals die gleichgeschlechtliche Ehe gebilligt. Für den Bund von homosexuellen Paaren stimmten am Mittwoch (Ortszeit) fünf von neun Richtern, wie die Tageszeitung "El Universo" berichtete. Das Gerichtsurteil gilt als bindend, wenn innerhalb von drei Tagen keine Einsprüche eingehen. Parlament und Regierung müssen das Urteil umsetzen. In der Verfassung von Ecuador wird die Ehe "als Bund von Mann und Frau" definiert.
"Ein wenig gerechter"
Die Sprecherin der Bewegung Gleichgeschlechtliche Ehe, Pamela Troya, sprach von einem historischen Tag für Ecuador, weil die Entscheidung des Verfassungsgerichts "das Land ein wenig gerechter und ein wenig gleicher" machen werde. LGBT-Aktivisten waren bis vor den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte gezogen, um die gleichgeschlechtliche Ehe in Ecuador durchzusetzen. Erst 2015 wurde dort die eingetragene Partnerschaft zwischen homosexuellen Paaren erlaubt.
Als erstes lateinamerikanisches Land hatte Argentinien 2010 die Homo-Ehe anerkannt. In Mexiko sind seit 2010 in einzelnen Bundesstaaten gleichgeschlechtliche Ehen zugelassen. Danach folgten 2013 Brasilien und Uruguay und 2016 Kolumbien.
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