Genf, Bamako (epd). Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keïta hat das Massaker im Zentrum des Landes verurteilt, bei dem am Wochenende mehr als 90 Menschen getötet wurden. In einer am späten Montagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreiteten Botschaft rief Keïta die Malier dazu auf, Verantwortung und Bürgersinn zu zeigen und die Gewalt nicht weiter eskalieren zu lassen.
Nach Angaben der Behörden wurden in einem Dorf in der Region Mopti mindestens 95 Menschen getötet. Wer die Täter waren, war zunächst nicht klar. Überlebende sprachen im französischen Auslandssender RFI von Bewaffneten auf Motorrädern, die das Dorf in der Nacht zum Sonntag angegriffen hätten.
Verfeindete Ethnien
Als Hintergrund wird sowohl ein Terrorakt wie auch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Ethnien für möglich gehalten. Die Opfer gehören zum Volk der Dogon, die sich seit Jahresanfang immer wieder Kämpfe mit anderen Ethnien, vor allem den nomadischen Fulani, die auch Peul genannt werden, geliefert hatten. Erst am Freitag hatte die UN-Mission in Mali, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist, mitgeteilt, bei Gewalt im Zentrum Malis seien seit Anfang des Jahres bereits mindestens 250 Zivilisten getötet worden.
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