Genf (epd). Eine Kommission des Hochkommissariats solle die Verantwortlichen für die Tötung vieler Menschen ermitteln, fordert der Sprecher Rupert Colville am Freitag in Genf mit. Bislang habe Sudans Militärregierung jedoch keine Genehmigung für die Untersuchung erteilt. Die Täter müssten jedoch zur Rechenschaft gezogen werden, betonte Colville.
Das Militär hatte im April nach monatelangen Protesten der Bevölkerung Langzeitherrscher Omar al-Baschir gestürzt. Anfang der Woche eskalierte die Situation, weil Soldaten mit Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen sind. Sie räumten unter anderem ein Protestcamp vor dem Hauptquartier der Armee in der Hauptstadt Khartum unter Einsatz von Feuerwaffen.
Amnesty spricht von 100 Toten
Nach Angaben von Amnesty International berichteten Ärzte von mindestens 100 Toten. Verantwortlich dafür seien unter anderem die sogenannten schnellen Unterstützungstruppen, die für brutale Verbrechen in der Konfliktregion Darfur berüchtigt sind. Die Regierung widersprach der Zahl am Donnerstag, räumte laut Medienberichten aber etwa 50 Tote ein.
Die Weltgesundheitsorganisation verurteilte das Eindringen von Sicherheitskräften in Krankenhäuser in der Hauptstadt. Medizinisches Personal und Patienten seien verletzt worden, Notdienste hätten nicht mehr arbeiten können.
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