Frankfurt a.M., Khartum (epd). Die Afrikanische Union (AU) hat den Sudan bis zur Bildung einer zivilen Übergangsregierung ausgeschlossen. Das teilte die Organisation am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Eine solche Regierung sei der einzige Weg für den Sudan, um die aktuelle Krise zu überwinden, erklärte die AU.
Gewalt gegen Demonstranten
Das Militär im Sudan hatte im April nach monatelangen Protesten der Bevölkerung Langzeitherrscher Omar al-Baschir gestürzt und eine Übergangsregierung mit ziviler Beteiligung zugesagt. Die AU hatte der seitdem regierenden Militärjunta eine Frist bis vergangenen Dienstag gesetzt, um die Macht an eine zivile Regierung abzugeben. Die Junta brach stattdessen am Dienstag die Gespräche mit der Opposition ab und geht seitdem mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Ein Protestcamp vor dem Hauptquartier der Armee in der Hauptstadt Khartum räumten Soldaten nach Augenzeugenberichten unter Einsatz von Feuerwaffen.
Nach Angaben von Amnesty International liegen Berichte von mindestens 100 Toten seit der jüngsten Eskalation vor. Die Menschenrechtsorganisation beruft sich dabei auf die Aussage von Ärzten. Verantwortlich dafür seien unter anderem die sogenannten schnellen Unterstützungstruppen, die für brutale Verbrechen in der Konfliktregion Darfur verantwortlich sind.
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