Genf (epd). Die Vereinten Nationen weiten ihre Lebensmittelhilfe im umkämpften Nordwesten Syriens aus. Im Monat Juni sollen mehr als eine Million Menschen mit Essensrationen versorgt werden, teilte Herve Verhoosel, Sprecher des Welternährungsprogramms, am Dienstag in Genf mit.
Bislang habe das WFP pro Monat 700.000 Menschen in der Provinz Idlib und in angrenzenden Gebieten versorgt. Durch die anhaltende Gewalt seien große Anbauflächen für landwirtschaftliche Produkte zerstört worden, sagte Verhoosel. Die Kämpfe hinderten die Bauern daran, auf ihren Feldern zu arbeiten.
Luftangriffe seit April
Der Sprecher hielt fest, dass 300.000 Menschen vor den Gefechten geflohen sein. Seit Ende April attackieren die Luftstreitkräfte des Diktators Baschar al-Assad und Russlands Idlib und angrenzende Gebiete, wo sich Zehntausende Kämpfer islamistischer Terrorgruppen verschanzt haben. In den Gebieten harren drei Millionen Zivilisten aus.
Russland und der Iran sind die wichtigsten Verbündeten Assads. Zusammen konnten sie in den vergangenen Jahren große Teile Syriens von Rebellen und Terrormilizen zurückerobern. Der Syrien-Konflikt begann im März 2011 mit Protesten gegen das autokratische und korrupte Assad-Regime. Das Regime ließ die Demonstrationen blutig niederschlagen. Hunderttausende Menschen wurden seitdem getötet, Millionen flohen vor der Gewalt.
Neuen Kommentar hinzufügen