Frankfurt a.M., Algier (epd). Fekhar sei ein politischer Gefangener gewesen, die Festnahme Ende März hätte es niemals geben dürfen, erklärte Amnesty International Algerien am Dienstagabend. Mit seinem Hungerstreik habe der Menschenrechtler gegen seine willkürliche Festnahme wegen Veröffentlichungen in sozialen Medien protestiert. Die Umstände des Todes müssten umgehend unabhängig untersucht werden, forderte Nordafrika-Direktorin Najia Bounaim.
Kriminalisierung von unbequemen Menschenrechtlern
Fekhars Tod im Gewahrsam der Behörden mache deutlich, "wie katastrophal die Behandlung politischer Gefangener in Algerien ist", erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker am Mittwoch in Göttingen. Der Menschenrechtler sei eine der prominentesten Stimmen der rund 300.000 masirischen Mozabiten im Süden Algeriens gewesen. Wegen seines Engagements sei er bereits mehrfach für mehrere Jahre in Haft gewesen.
Der Hungerstreikende sei nun offensichtlich zu spät in ein Krankenhaus in Nord-Algerien verlegt worden, um seinen Gesundheitszustand zu stabilisieren, beklagte der Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius. Sein Fall sei ein Beispiel für die Kriminalisierung von unbequemen Menschenrechtlern. Er zeige auch, dass Algerien kein sicheres Herkunftsland sei.
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