UN-Kommissarin: Frauen bringen Lateinamerika voran

epd-bild/John Zarocostas
UN-Hochkommissarin Bachelet (Archivbild)
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat die Frauen als treibende Kraft für sozialen Fortschritt in Lateinamerika gewürdigt.

Berlin (epd). Sie hätten Arbeitnehmerrechte und Rechte für Ureinwohner erkämpft, sagte Bachelet am Dienstag auf einer Konferenz der Lateinamerika- und Karibikinitiative der Bundesregierung in Berlin. "Sie sind ein starker Katalysator für sozialen Fortschritt und treiben die Rechte von allen voran", betonte die Chilenin anlässlich der Gründung des lateinamerikanischen Frauennetzwerkes Unidas.

Außenminister Heiko Maas (SPD) kündigte eine Intensivierung der Beziehungen zwischen Deutschland und Lateinamerika an. Lateinamerika, die Karibik und Europa seien natürliche Partner, erklärte er. Die Konferenz in Berlin sei nur ein Auftakt für weitere Treffen. Es komme jetzt darauf an, politische Absichtserklärungen in konkrete Projekte umzusetzen, etwa im Gesundheitswesen und in der Bildung. Im April hatte Maas die Konferenz mit einer Reise nach Brasilien, Kolumbien und Mexiko vorbereitet.

Ausbau des gemeinsamen Handels

Vertreter der deutschen Wirtschaft betonten das Potenzial beim Ausbau des gemeinsamen Handels. "2,6 Prozent der deutschen Exporte entfallen auf Lateinamerika", sagte Andreas Renschler, Vorsitzender des Lateinamerika-Ausschusses des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Dabei mache Lateinamerika sieben Prozent des Welthandels aus.

"Deutschland schenkt der Lateinamerika-Kooperation deutlich zu wenig Achtung", sagte Renschler. Deutschland laufe Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Die Unternehmen rief er auf, sich "deutlich stärker zu engagieren als jetzt". Als Bedingungen für eine engere Kooperation nannte er eine langfristige Strategie der Bundesregierung für Lateinamerika, faire Wettbewerbsbedingungen und ein besseres Schulsystem vor Ort.

"Kultur ist kein Luxus"

Der in Argentinien geborene Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, Daniel Barenboim, hob neben den politischen und wirtschaftlichen Kontakten die Kultur als verbindendes Element von Europa und Lateinamerika hervor. "Kultur ist kein Luxus, etwas Elitäres - sie ist essenziell für die Menschen", sagte er. Lateinamerika müsse seine eigene Identität finden und zu einem wichtigen Akteur der globalen Beziehungen werden.

Maas hatte die Außenminister aller lateinamerikanischen Länder außer Venezuelas nach Berlin eingeladen. Deutschland hat sich zusammen mit den USA, Kanada und den meisten europäischen Ländern im politischen Machtkampf in Venezuela auf die Seite der Opposition gestellt.

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