Genf, Ouagadougou (epd). Der Vorfall ereignete sich demnach während der Sonntagsmesse in Toulfé, rund 240 km nördlich der Hauptstadt Ouagadougou und nahe der Grenze zu Mali. Der Bischof der Region, Simeon Sawadogo, sprach von einem gezielten Angriff auf Christen. Die Täter hätten die Gläubigen aus der Kirche geholt und vor der Tür das Feuer eröffnet.
Hinter den Taten werden radikale Islamisten vermutet. Ein Bekenntnis zu den Angriffen, die zuletzt beinahe wöchentlich stattfanden, hat aber keine der in der Region aktiven Terrorgruppen abgegeben. Der Bischof der Stadt Kaya, Théophile Nare, hatte den Attentätern vorgeworfen, die christliche Präsenz im Norden des Landes beseitigen zu wollen. Zudem tue die Regierung nicht genug, um die Christen zu schützen. Nicht einmal die Armee habe noch Zugang zu der betroffenen Region.
Zahl der Anschläge nimmt seit Monaten zu
Vor 14 Tagen waren vier Katholiken bei einer Marienprozession in der Stadt Singa erschossen. In der Stadt Dablo waren Tags zuvor ein Priester und vier weitere Christen erschossen worden. Ende April hatten Unbekannte ebenfalls nach dem Sonntagsgottesdiest ein Attentat auf eine evangelische Kirche in Silgadj verübt, sechs Menschen starben. Vor einer Woche war in der Stadt Bobo-Dioulasso ein Mitglied des Salesianer-Ordens von einem früheren Angestellten erstochen worden.
Die Zahl der Anschläge vor allem von Anhängern des sogenannten Islamischen Staats in dem westafrikanischen Sahelstaat auch auf andere Ziele nimmt seit Monaten zu. Deutschland unterstützt den Aufbau der regionalen Anti-Terror-Truppe G5 Sahel, an der auch Burkina Faso beteiligt ist. Allerdings sind deren Einheiten auch zwei Jahre nach der Gründung noch nicht einsatzfähig. Die Bundeswehr ist Teil einer Blauhelm-Mission im Nachbarland Mali, das ebenfalls von islamistischen Terroristen heimgesucht wird.
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