Genf (epd). Auch hätten weniger Menschen auf dem gefährlichen Seeweg über das Mittelmeer ihr Leben verloren, teilte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration der UN am Freitag in Genf mit.
Vom 1. Januar bis zum 22. Mai hätten 19.800 Männer, Frauen und Kinder die Küsten Europas erreicht, die meisten stammten aus Afrika, erklärte der IOM-Sprecher Joel Millman. Vom 1. Januar bis zum 22. Mai 2018 seien es 28.300 gewesen.
Den Angaben zufolge starben im laufenden Jahr 512 Menschen bei der Passage in oft völlig seeuntauglichen Schlepperbooten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es 638 gewesen, hieß es. Allerdings könnten die Dunkelziffern deutlich höher liegen.
Restriktive Politik in vielen europäischen Ländern
Den Rückgang erklärt die IOM auch mit der restriktiven Politik in vielen europäischen Ländern, so etwa die Sperrung italienischer Häfen für private Seenotrettungsschiffe.
Im laufenden Jahr hätten die meisten Migranten und Flüchtlinge Griechenland erreicht, den Angaben nach waren es rund 9.400. Dahinter folgten Spanien mit knapp 7.700 Ankünften und Italien mit knapp 1.400. Die restlichen Menschen seien in Zypern und Malta an Land gegangen.
IOM verlangte menschenwürdige Behandlung
Mit Blick auf die Rettung von rund 290 Migranten durch die Küstenwache Libyens verlangte die IOM eine menschenwürdige Behandlung der Kinder, Frauen und Männer. Sie dürften nicht in die berüchtigten Lager für Flüchtlinge und Migranten in Libyen gebracht werden. Die IOM hatte am Donnerstag von der Rettung berichtet.
Als Migranten werden Menschen bezeichnet, die ihre Heimat aus wirtschaftlichen Gründen verlassen und auf ein besseres Leben in anderen Staaten hoffen. Flüchtlinge hingegen suchen Schutz im Ausland, weil in ihren Ländern Gewalt herrscht oder sie verfolgt werden.
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