Würzburg (epd). "Diese Vernetzung hat nationale Bedeutung", sagte der CSU-Politiker beim DZVT-Gründungssymposium am Mittwoch. Würzburg sei der "absolut richtige Ort" für das neue Netzwerk, da es hier im Mittelalter das älteste deutsche Leprahaus gegeben habe.
Tropenkrankheiten wie Leishmaniose seien dramatisch für die betroffenen Menschen, sagte Müller. Sie könnten zu schweren Entstellungen und Arbeitsunfähigkeit führen. Der Minister machte allerdings auch klar, dass er die entwicklungspolitisch "erste Überlebensfrage" in der Sicherung der Ernährung einer explodierenden Weltbevölkerung sehe. Gleich dahinter komme jedoch der Aufbau eines effektiven Gesundheitssystems.
Zugang zu sanitären Einrichtungen
Vor allem müssten die Menschen Zugang zu sauberen Trinkwasser und sanitären Einrichtungen bekommen, betonte er. Auch dafür setze sich das DVZT ein. "Wenn die Menschen gezwungen sind, aus Drecklöchern zu trinken, sind Infektionen die zwangsläufige Folge", sagte der Minister. Mit Blick auf das Elend in den Entwicklungsländern kritisierte Müller eine "Selbstgerechtigkeit, mit der wir manchmal in Deutschland Wohlstandsmilliarden verteilen".
Den DZVT-Gründungsmitgliedern versicherte Müller, sein Ministerium wolle ein Partner des neuen Netzwerks sein. Finanzielle Zusagen machte Müller allerdings nicht. "Das haben wir auch nicht erwartet", erklärte Burkhard Kömm von der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), einem der Gründungsmitglieder des DZVT. Das Zentrum hoffe jedoch auf eine Anschubfinanzierung für die kommenden fünf Jahre. Ein entsprechender Antrag werde in Kürze gestellt.
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