Genf (epd). Die Krise in den Sahelstaaten hat den UN zufolge ein bislang ungekanntes Ausmaß erreicht. Unsicherheit und bewaffnete Angriffe drohten auf die westafrikanischen Küstenstaaten überzugreifen, warnte das UN-Nothilfe-Büro (Ocha) in einer am Donnerstag in Genf verbreiteten Erklärung. Alleine im April seien in Burkina Faso, Mali und Niger mehr als 150 gewaltsame Übergriffe erfasst worden. Mehr als 300 Menschen seien dabei getötet worden, 430.000 seien auf der Flucht. Millionen Menschen litten zudem Hunger, auch weil die Folgen einer Dürre im vergangenen Jahr wegen der Gewalt nicht bewältigt werden könnten.
1.800 Schulen geschlossen
In der Sahel-Region stehe derzeit die Zukunft einer ganzen Generation auf dem Spiel, warnte die UN-Nothilfekoordinatorin für Burkina Faso, Metsi Makheta. 1.800 Schulen seien dort geschlossen worden, viele davon im dritten Jahr in Folge. Auch 80 Krankenhäuser seien ganz oder teilweise geschlossen. Mehr als fünf Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, für die aber die nötigen Mittel fehlten. Bislang sei nicht einmal ein Fünftel der veranschlagten Hilfsgelder eingegangen.
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