Dubai, Islamabad (epd). Bei einem Anschlag auf einen berühmten Schrein in Pakistan sind am Mittwoch mindestens acht Menschen getötet worden. Bei der Explosion während des Fastenmonats Ramadan vor dem Data-Darbar-Schrein in der ostpakistanischen Stadt Lahore wurden zudem mindestens 25 Menschen verletzt. Der Schrein aus dem 13. Jahrhundert ehrt einen muslimischen Sufi-Heiligen, der dort begraben ist. Er gehört zu den bekanntesten und beliebtesten religiösen Stätten des Landes. Das Heiligtum zieht täglich Tausende Besucher an und zählt zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Schrein war bereits in der Vergangenheit Ziel von Anschlägen. Im Jahr 2010 rissen dort zwei Selbstmordattentäter 50 Menschen in den Tod.
Heiligtum aus weißem Marmor
Nach Angaben der Polizei in Lahore zielte der Anschlag am Mittwoch auf die Polizeikräfte, die den Schrein bewachten. Die meisten Opfer seien Sicherheitskräfte. An Ramadan, dem islamischen Fastenmonat, zieht es besonders viele Gläubige zum Gebet in das Heiligtum aus weißem Marmor. Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan verurteilte das Attentat.
Radikal-islamische Gruppen verüben immer wieder Anschläge auf Sufi-Schreine, weil sie die Verehrung muslimischer Heiliger als blasphemisch ansehen. Die mehr als 1.000-jährige Sufi-Tradition ist in ganz Südasien verbreitet und unterscheidet sich deutlich vom strengen, an Saudi-Arabien orientierten Wahabismus, der die mystische Religionsausübung der Sufi-Schule als Exzess bekämpft. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" hatte in der Vergangenheit zahlreiche blutige Attentate auf Sufi-Heiligtümer in Pakistan verübt.
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