Maputo, Windhuk (epd). Die Regierung Namibias hat wegen der anhaltenden Dürre den Notstand ausgerufen. Man habe seit Monaten versucht, die Regierung zu diesem Schritt zu bewegen, erklärte der namibische Bauernverband laut der Zeitung "The Namibian" (Online) vom Dienstag. Die Bauern könnten ihr Vieh nicht zum Schlachthof transportieren, weil es in einem zu schlechten Zustand für die weiten Wege sei. Der Verband forderte die Öffnung weiterer Schlachthöfe für Notschlachtungen.
Präsident Hage Geingob sagte, die jüngste Regenzeit sei fast vorüber und sie habe nicht genügend Regen gebracht: "Wir stehen einer Naturkatastrophe gegenüber, und davon werden viele betroffen sein." Seine Regierung habe 480 Millionen namibische Dollar für Hilfsmaßnahmen bereitgestellt, umgerechnet rund 30 Millionen Euro. Keine Region des Landes sei von der Trockenheit verschont worden.
Wasserreserven seien erschöpft
Im April hatten lokale Medien darauf hingewiesen, dass seit Oktober mehr als 60.000 Stück Vieh in Folge der Dürre verendet seien. Das Vieh sei zu schwach, um weite Wege zurückzulegen, Wasserreserven seien erschöpft.
Es ist das fünfte Mal in sechs Jahren, das Namibia wegen Dürre den Notstand ausruft. Das Land ist mehr als zwei Mal so groß wie Deutschland, wird aber nur von rund 2,5 Millionen Menschen bewohnt. Ein Viertel von ihnen lebt unterhalb der Armutsgrenze. In der UN-Rangliste der menschlichen Entwicklung belegt Namibia den 129. Platz. Bergbau, Fischerei, Tourismus und Landwirtschaft prägen die Wirtschaft, wobei Rindfleisch und Schafe zu den Hauptexportprodukten des Agrarsektors zählen.
Neuen Kommentar hinzufügen