Rom (epd). Die Zahl der Toten im Mittelmeer ist nach der Schließung der italienischen Häfen für Schiffe mit Bootsflüchtlingen und der Gewalteskalation in Libyen deutlich gestiegen. Seit Jahresbeginn kamen nach Angaben eines Sprechers der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 257 Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ums Leben. Damit sei die Todesrate von 3,5 Prozent im vergangenen Jahr auf zwölf Prozent in den ersten vier Monaten dieses Jahres gestiegen, teilte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo auf Twitter mit.
Vor zwei Jahren kamen den Angaben zufolge noch 2,6 Prozent der Bootsflüchtlinge bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ums Leben. Die Überfahrt sei "gefährlicher denn je", betonte der IOM-Sprecher. Seit Januar erreichten laut IOM 722 Migranten Italien und 308 Malta. Weitere knapp 1.100 Menschen versuchten, Europa von Libyen aus zu erreichen, wurden jedoch dorthin zurückgebracht.
Neuen Kommentar hinzufügen