Sri Lanka hebt Social-Media-Verbot nach Oster-Anschlägen auf

Sri Lanka hat das Verbot für soziale Medien aufgehoben. Präsident Maithripala Sirisena wies die zuständigen Behörden an, die Dienste nicht weiter zu blockieren, wie srilankische Medien am Dienstag berichteten.

Dubai, Colombo (epd). Präsident Sirisena appellierte jedoch an die Bevölkerung, die sozialen Medien verantwortungsvoll zu nutzen. Nach den Anschlägen auf mehrere Kirchen und Hotels an Ostersonntag hatten die Behörden Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp gesperrt. Sie begründeten den Schritt damit, Gerüchte und Panik verhindern zu wollen.

Bei den Anschlägen wurden mehr als 250 Menschen getötet. Der "Islamische Staat" (IS) reklamierte die Taten für sich. Als Drahtzieher gilt ein Prediger der inzwischen verbotenen radikal-islamischen Organisation "National Thawheed Jammath" (NTJ). Aus Angst vor neuen Anschlägen erließ die Regierung am Montag ein Verschleierungsverbot. Jede Form von Gesichtsbedeckung, die die Identifizierung einer Person erschweren könnte, ist nun nicht mehr erlaubt. Unter den neun Selbstmordattentätern vom Ostersonntag war auch eine Frau.

Mindestens 253 starben

Der IS veröffentlichte am Montag eine Videoaufnahme, die ihren Anführer Abu Bakr al-Baghdadi zeigen soll. Er soll darin die Anschläge in Sri Lanka gerechtfertigt haben. Am vergangenen Wochenende bekannte sich der IS zu einem weiteren Anschlag im Osten Sri Lankas, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen.

Die Behörden in Sri Lanka fahnden nach etwa 140 Personen mit Verbindungen zum IS, mehr als 150 Personen wurden festgenommen. Auch in Indien wird gegen Personen ermittelt, die mit den Attentaten von Sri Lanka in Verbindungen stehen sollen. In Südindien nahm die Polizei mehrere Verdächtige fest.

Am Ostersonntag hatten neun Selbstmordattentäter fast zeitgleich Anschläge auf drei Kirchen und drei Luxus-Hotels verübt - mindestens 253 starben und etwa 500 wurden verletzt. Mehr als 70 Prozent der Einwohner der Tropeninsel sind buddhistisch, 12 Prozent sind Hindus, 10 Prozent Muslime und gut 7 Prozent sind Christen.

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