Dubai (epd). In Sri Lanka sind künftig Gesichtsschleier verboten. Nach den Osteranschlägen auf Kirchen und Hotels mit mehr als 250 Toten untersagte Präsident Maithripala Sirisena laut srilankischen Medienberichten vom Montag jede Form von Gesichtsbedeckung, die die Identifizierung einer Person erschweren könnte. Der Präsident nutze dazu die weitreichenden Vollmachten, die ihm seit der Erklärung des Notstands in der vergangenen Woche zustehen.
Am Wochenende hatte Sirisena zwei radikal-islamische Organisationen, die "National Thawheed Jammath” (NTJ) und die "Jamathei Millathu Ibraheem" (JMI), für illegal erklärt. Ein Prediger der NTJ wird als Drahtzieher der Attentate verdächtigt, die die Terrorgruppe "Islamischer Staat" für sich reklamiert und nach Ansicht der Behörden in Zusammenarbeit mit örtlichen Terrorgruppen verübt hat.
Zutritt verboten
Sri Lankas Regierung befürchtet, die NTJ könnte weibliche Selbstmordattentäter einsetzen, um buddhistische Tempel anzugreifen. Unter den neun Selbstmordattentätern vom Ostersonntag war auch eine Frau. Bereits in der vergangenen Woche hatten einige Hotels in der Hauptstadt Colombo neue Regel eingeführt und verschleierten Frauen den Zutritt verboten.
Die Behörden in Sri Lanka fahndeten weiter nach etwa 140 Personen mit Verbindungen zum IS. Inzwischen wurden mehr als 150 Menschen in Zusammenhang mit den Anschlägen festgenommen. Am Ostersonntag hatten neun Selbstmordattentäter fast zeitgleich Anschläge auf Kirchen und Luxus-Hotels verübt - mindestens 253 Menschen kamen ums Leben und um die 500 wurden verletzt. Mehr als 70 Prozent der Einwohner der Tropeninsel Sri Lanka sind buddhistisch, 12 Prozent sind Hindus, 10 Prozent Muslime und gut 7 Prozent sind Christen.
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