Berlin/Washington (epd). "Vergewaltigung und andere Formen der sexuellen Gewalt werden als Kriegs- und Terrortaktik in Konflikten weltweit eingesetzt", beklagen Maas und Jolie in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichtem Gastbeitrag für die "Washington Post". Zwar gebe es erste internationale Bemühungen, die Verbrecher zu Verantwortung zu ziehen, Straffreiheit bleibe aber die Norm.
Diese Straffreiheit habe verheerende Folgen, warnen Maas und Jolie. Der kongolesische Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege habe in seiner Klinik Angehörige einer Familie aus drei Generationen behandelt, die brutal vergewaltigt worden seien: Eine Mutter, ihre Tochter und die Enkelin im Kleinkindalter. Die fehlende strafrechtliche Verfolgung trage zur kontinuierlichen Verbreitung sexueller Gewalt bei.
Bessere Kontrolle in Krisenregionen
Maas und Jolie fordern, Sexualstraftäter konsequent zur Verantwortung zu ziehen. Dabei spielten auch internationale Justizsysteme eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus brauche es eine bessere Kontrolle in den Krisenregionen. "Resolutionen des UN-Sicherheitsrates bleiben bloß Papier, wenn wir die Regelbefolgung nicht sicherstellen", mahnen sie. Zudem brauche es eine bessere Unterstützung der Überlebenden von sexueller Gewalt.
Maas und Jolie äußerten sich vor einer Sitzung des Sicherheitsrats am Dienstag in New York, bei der unter deutschem Vorsitz über einen besseren Schutz gegen sexuelle Gewalt in Krisenregionen beraten werden soll. Als Redner ist auch der Arzt Mukwege eingeladen. Angelina Jolie ist seit 2012 Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und setzt sich seit Jahren für Frauen in Krisengebieten ein.
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