Genf (epd). Seit Beginn der Proteste gegen die Regierung Ortega vor einem Jahr sind nach UN-Schätzungen 62.000 Menschen aus Nicaragua geflohen. Mehr als 55.000 von ihnen hätten in Costa Rica Zuflucht gefunden, erklärte eine Sprecherin des Hilfswerks UNHCR am Dienstag in Genf.
Schwere Krise
Ganze Familien kehrten Nicaragua unter der autoritären Herrschaft des Präsidenten Daniel Ortega den Rücken, erklärte die UNHCR-Sprecherin Elizabeth Throssel. Unter den Flüchtlingen seien Oppositionelle, Studenten, frühere Beamte, Journalisten, Mediziner und Bauern. Die Flüchtlinge seien oft stundenlang durch unwegsames Gelände zu Fuß unterwegs. Dabei seien sie Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und dem Risiko einer Malaria-Infektion angesteckt.
Nicaragua steckt in einer schweren Krise, seitdem Ortega am 18. April vergangenen Jahres gewaltsam gegen Proteste von Studenten, Umweltschützern und weiteren Oppositionellen vorging. Bis heute kam das Land nicht zur Ruhe. Es gab Hunderte Tote und Verletzte. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission wirft der Regierung Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
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