Maputo (epd). Der ehemalige mosambikanische Finanzminister Manuel Chang kann von Südafrika an die USA ausgeliefert werden. Das entschied ein Gericht im südafrikanischen Johannesburg am Montag, wie lokale Medien berichteten. Chang werden unter anderem Geldwäsche und Bestechlichkeit vorgeworfen. Die Vorwürfe der US-Justiz seien so stichhaltig, dass dem Auslieferungsantrag der USA stattgegeben werden könne, begründete das Gericht. Der 63-Jährige war Ende vergangenen Jahres auf Antrag der USA in Südafrika festgenommen worden.
Laut US-Justiz erhielt Chang während seiner Zeit als Finanzminister in Mosambik zwölf Millionen US-Dollar dafür, dass er in den Jahren 2012 bis 2014 Staatsgarantien für rund zwei Milliarden US-Dollar an illegalen Krediten unterzeichnete. Das Geld sollte theoretisch staatseigenen Betrieben zugutekommen, doch laut Anklage dienten die Deals vor allem der persönlichen Bereicherung von Mitarbeitern der beteiligten Bank Credit Suisse sowie der Unterhändler und einiger Offizieller in Mosambik.
An den Rand des Staatsbankrotts
Die Affäre um rund zwei Milliarden sogenannter versteckter Schulden, Dívidas Ocultas, wurde 2016 bekannt und brachte Mosambik an den Rand des Staatsbankrotts. Der überschuldete Staat gilt seitdem als nicht kreditwürdig, in der Folge stürzte die Wirtschaft ab.
Das Gericht in Johannesburg entschied zudem, dass auch der Antrag der mosambikanischen Behörden auf eine Auslieferung des früheren Finanzministers in seine Heimat gerechtfertigt sei, wie das mosambikanisch-britische Nachrichtenportal Zitamar News berichtete. Nun müsse das südafrikanische Justizministerium entscheiden, ob Chan in die USA oder nach Mosambik ausgeliefert werde. Er selbst hatte sich für eine Überstellung nach Mosambik ausgesprochen.
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