Mérida, Miami (epd). Mexiko und die USA wollen zur Eindämmung von Migration enger zusammenarbeiten. Nach einem Treffen mit der US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen in Miami erklärte die mexikanische Innenministerin Olga Sánchez Cordero am Mittwoch (Ortszeit) laut einem Bericht des Fernsehsenders Televisa, man habe einen Plan vereinbart, um die ausufernde Migration zu stoppen. Im vergangenen halben Jahr sind Tausende Mittelamerikaner in Karawanen durch Mexiko Richtung US-Grenze gezogen, die vor Armut und Gewalt aus ihrer Heimat flüchten.
Künftig sollen nach Worten der Ministerin nicht mehr "massiv" humanitäre Visa vergeben werden, die den Migranten bislang einen sicheren Aufenthalt in Mexiko garantieren sollten. Zudem werde man nicht wie bislang temporäre Visa vergeben, die eine Arbeit im Südosten des Landes nahe Guatemala ermöglichen.
Behörden beider Staaten sollen herausfinden, welche kriminelle Organisationen die Migranten-Karawanen infiltriert hätten, die in den vergangenen Monaten in Mexiko unterwegs waren. Diese Organisationen seien in Menschenhandel, die Ausbeutung von Kindern und Organhandel verstrickt. "Jeder Migrant bedeutet für sie zwischen 2.000 und 6.000 Dollar", sagte Sánchez. Sie betonte zugleich, man werde die Grenze zu Guatemala nicht militarisieren.
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