Amnesty: Gewalt gegen Prostituierte in Dominikanischer Republik

Vergewaltigungen und Erniedrigungen: Amnesty International prangert Polizeigewalt gegen Sexarbeiterinnen in der Dominikanischen Republik an.

Oaxaca, Santo Domingo (epd). Polizisten vergewaltigten, schlügen und erniedrigten Frauen und Transgender-Prostituierte, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation, der in Santo Domingo vorgestellt wurde. Amnesty bezog sich auf Aussagen von 46 Betroffenen. Viele von ihnen hätten verschiedene Formen der Gewalt erlitten. Der kriminalisierte Status von Sexarbeitern zusammen mit einem tiefen Machismus förderten willkürliche Festnahmen und eine hohe Straflosigkeit bei diesen Menschenrechtsverletzungen.

Fast die Hälfte von 24 interviewten Sexarbeiterinnen seien von Polizisten vergewaltigt worden, häufig auf dem Rücksitz von Polizeifahrzeugen, heißt es in dem Bericht weiter. Transgender würden als "Teufel”, "Tiere” oder "Aliens” bezeichnet und gezwungen, Gefängniszellen von Exkrementen zu reinigen.

"Epidemie in Lateinamerika”

"Gender-basierte Gewalt ist eine Epidemie in Lateinamerika”, erklärte Amnesty-Sprecherin Erika Guevara-Rosas. Prostituierte seien davon besonders betroffen. Die Menschenrechtler forderten den Präsidenten der Dominikanischen Republik, Danilo Medina, zur Verurteilung solcher Polizeigewalt auf. Zudem sei ein Gesetz nötig, das sich gegen Diskriminierungen richte, die derartigen Menschenrechtsverletzungen Vorschub leisteten. Das könnte für die gesamte Karibik ein Beispiel sein, sagte Guevara-Rosas.

Allein im vergangenen Jahr erhielt die Generalstaatsanwaltschaft der Dominikanischen Republik den Angaben zufolge 71.000 Berichte von genderbasierter und intrafamiliärer Gewalt. Seit 2006 seien 47 Transgender ermordet worden.

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