Fluthelfer in Afrika: Lehmhäuser eingestürzt, Maisernte verdorben

Auch in Mosambiks Nachbarland Malawi haben der Zyklon "Idai" und gewaltige Regenfälle schwere Schäden angerichtet.

Maputo, Blantyre (epd). Nach ersten Schätzungen seien in Malawi fast eine Million Menschen langfristig auf Hilfe angewiesen, sagte der zuständige Landesdirektor der Deutschen Welthungerhilfe, Johannes Kaltenbach, in der malawischen Stadt Blantyre am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

"Die Häuser, meist aus Lehmziegeln, sind eingestürzt. Aus Grasbüscheln und Plastikresten haben sich die Menschen auf höher gelegenen Flächen Hüttchen gebaut", berichtete Kaltenbach nach einem Besuch der schwer von Fluten heimgesuchten Region Chikwawa. Mehr als 50 Menschen seien gestorben, Zehntausende hätten ihr Obdach verloren. In dem kleinen, aber dicht besiedelten Malawi mit rund 17,5 Millionen Einwohnern drohten weiterer Regen und Dammbrüche.

Mögliche Knappheit von Hilfsgütern

Die Welthungerhilfe habe bereits mehrere Tonnen Lebensmittel verteilt, sagte Kaltenbach nach einem Nothilfeeinsatz in Chikwawa. "Schon jetzt wird es eng auf dem Markt", warnte er mit Blick auf eine mögliche Knappheit von Hilfsgütern. Als weiteren Grund nannte er die Verwüstungen in der mosambikanischen Hafenstadt Beira, über die Malawi normalerweise versorgt werde.

Besorgt äußerte sich Kaltenbach über die Ernährungslage in Malawi. Die Maisfelder in der Region seien kurz vor der Ernte vom Wasser verdorben, und die Speicher seien leer. Besondere Sorgen machen dem 41-jährigen Helfer die alten Menschen in Chikwawa: "Viele lagen apathisch am Boden, als wir Lebensmittel verteilt haben." Nach vielen von Dürren und Fluten geprägten Jahren seien sie körperlich und seelisch am Rand der Erschöpfung.

Eine Bedrohung stellten derzeit Malaria und Durchfallerkrankungen dar. Cholera sei aber noch nicht aufgetreten, sagte er. Malawi habe sehr wenig Geld, um Katastrophenvorsorge zu betreiben, dennoch sei die Koordination der Hilfen in der derzeitigen Krise gut vorbereitet.

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