Dubai, Kabul (epd). Bei mehreren Explosionen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind während der Neujahrsfeierlichkeiten mindestens sechs Menschen getötet und 23 weitere verletzt worden. Wie afghanische Medien berichteten, detonierten mehrere Sprengkörper im Westen Kabuls nahe des Kart-e-Sakhi Schreins während des traditionellen Neujahrsfest Nowruz. In dieser Gegend in Kabul leben viele Schiiten, die in Afghanistan eine religiöse Minderheit sind. Bereits in der Vergangenheit wurden immer wieder schiitische Moscheen und Veranstaltungen Ziel von Terroranschlägen.
Zur Ursache der Explosionen gab es unterschiedliche Angaben. Während das Innenministerium von Mörsergranaten ausging, waren andere Stellen der Ansicht, dass Sprengsätze gezündet wurden. Die aufständischen Taliban wiesen jede Verantwortung für den Anschlag zurück.
Verschiebung der Präsidentenwahlen
Derweil kündigten die afghanischen Behörden eine Verschiebung der Präsidentenwahlen an. Die Abstimmung soll nun am 28. September stattfinden, statt wie zunächst geplant im April und danach im Juli. Als Begründung gab die Vorsitzende der Wahlkommission, Hawa Alam Nuristani, nötige Reformen des Wahlsystems an. Wahlen in Afghanistan standen in der Vergangenheit stets wegen Manipulationsvorwürfen in der Kritik.
Nowruz, das persische Neujahrsfest, markiert den Beginn des Frühlings und des neuen Jahres nach dem persischen Kalender, dem neben dem Iran auch Afghanistan folgt. Für islamische Hardliner gilt Nowruz als unislamisch, weil das seit über 3.000 Jahren gefeierte Fest Wurzeln in alten Religionen wie dem Zoroastrismus und Mithraismus hat.
Neuen Kommentar hinzufügen