Oaxaca, San José (epd). Nach dem gewaltsamen Tod eines indigenen Aktivisten in Costa Rica hat Präsident Carlos Alvarado zu Ruhe und Dialog aufgerufen. Der Mord an Sergio Rojas sei eine Tragödie für die indigene Bevölkerung und für ganz Costa Rica, sagte der Staatschef laut dem Fernsehsender Teletica am Dienstag (Ortszeit). Für die Familie des Anführers des Bribri-Volkes ordnete Alvarado Schutzmaßnahmen an.
Diskriminierungen, Beleidigungen und Aggressionen
Rojas wurde am Montagabend in der Stadt Buenos Aires in der südlichen Region Puntarenas von Unbekannten erschossen. Wenige Stunden vorher hatte der 58-Jährige zwei Mitstreiter zu den Justizbehörden begleitet, weil die beiden wegen eines Landkonfliktes bedroht wurden. In der Region streiten seit langem indigene und nicht-indigenen Bewohner um die Kontrolle des Landes. Obwohl den Bribri der Boden rechtlich zusteht, werden sie immer wieder angegriffen, wenn sie Teile des Landes für sich nutzen.
Nach Angaben der costa-ricanischen Menschenrechts-Ombudstelle sind sie häufig Diskriminierungen, Beleidigungen und Aggressionen ausgesetzt. Bereits 2015 hat die Interamerikanische Menschenrechtskommission Schutzmaßnahmen für die Bribri angeordnet, um deren Sicherheit zu garantieren. In dem Fünf-Millionen-Einwohnerland Costa Rica leben 104.000 Menschen, die indigenen Volksgruppen angehören.
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