Entwicklungsminister Müller sagt Mexiko Hilfe bei Migration zu

epd-bild/Wolf-Dieter Vogel
Entwicklungsminister Müller sagt Mexiko Hilfe bei Migration zu
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat sich auf seiner Mexiko-Reise positiv über die Migrationspolitik des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador geäußert.

Mexiko-Stadt (epd). Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat der mexikanischen Regierung Unterstützung bei der Versorgung von Migranten und Flüchtlingen zugesagt. Unterkünfte und andere Hilfsprojekte sollten künftig stärker finanziert werden, sagte Müller dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Besuch der Unterkunft Fray Matías de Córdova in der südmexikanischen Grenzstadt Tapachula.

Müller äußerte sich positiv über die Migrationspolitik des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Der Staatschef hat Menschen, die vor Gewalt und Armut aus ihrer Heimat flüchten, ein "humanitäres Visum" angeboten. Damit können sie sich legal im Land bewegen und haben die Möglichkeit, zu arbeiten. Diese Grenzöffnung sei ein "neuer, interessanter Ansatz", erklärte Müller. Er betonte aber, dass die Öffnung nur jene Migranten betreffe, die legal einreisten.

Migrations- und Fluchtgründe bekämpfen

Vor allem aber sei es nötig, die Migrations- und Fluchtgründe zu bekämpfen. "Die Menschen brauchen in ihrer Heimat Perspektiven", betonte der Minister. Deshalb unterstütze er die Initiative López Obradors, die wirtschaftliche Entwicklung mit einem "Marshallplan" in den Herkunftsländern Guatemala, El Salvador und Honduras zu stärken. Europäische Unternehmen seien aufgerufen, das Vorhaben zu unterstützen.

Jährlich reisen 500.000 bis 600.000 Flüchtlinge und Migranten nach Mexiko ein. Viele von ihnen überqueren die guatemaltekische Grenze in der Nähe von Tapachula. Nach Angaben von Enrique Vidal von der Unterkunft Fray Matías hat sich die Zahl der Menschen, die das Heim nutzen, im letzten Jahr auf 5.400 verdoppelt. Die Situation werde sich weiter zuspitzen, erklärte Vidal und kritisierte, dass die Regierung im Haushalt nicht mehr Gelder für die Flüchtlingsarbeit eingeplant habe.

Die meisten der in Mexiko ankommenden Migranten sind auf dem Weg in die USA. Nur eine Minderheit will in dem Land arbeiten oder politisches Asyl beantragen. Müller war am Montag zu einer fünftägigen Reise in Mexiko eingetroffen.

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