Entwicklungsminister Müller: Arbeitsplätze für Jugendliche in Mexiko

epd-bild/Christian Ditsch
Entwicklungsminister Gerd Müller
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will die Zusammenarbeit mit Mexiko neu ausrichten. Dabei sollen deutsche Unternehmen, die in dem Land tätig sind, enger einbezogen werden.

Tapachula, Mexiko-Stadt (epd). Gemeinsam mit der mexikanischen Regierung sowie den Firmen werde sein Ministerium Projekte entwickeln, um Arbeitsplätze für Jugendliche zu schaffen, sagte Müller während einer Mexiko-Reise, die ihn am Mittwoch (Ortszeit) in den südlichen Bundesstaat Chiapas führte.

Dieses Vorhaben treffe sich mit der Ausbildungsinitiative, die der neue mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador angekündigt habe, sagte der Minister. An den sogenannten Public Private Partnerships, öffentlich-privaten Partnerschaften, sollen sich die beiden Regierungen sowie die Firmen zu je einem Drittel beteiligen.

Duales System für Mexiko

"Deutsche Unternehmen bekommen von mir das Angebot, Menschen nach ihrem Bedarf auszubilden und so in die Jugend des Landes zu investieren", erklärte Müller. Das habe bereits zuvor mit Siemens in Ägypten, dem Irak und anderen Staaten funktioniert. Die Ausbildung soll nach dem dualen System stattfinden, das theoretische und betriebliche Bildung verbindet.

Der Minister hatte sich in den vergangenen Tagen mit mehreren Vertretern der mexikanischen Regierung getroffen und erklärt, die Bundesregierung unterstütze den Kurs des neuen Präsidenten. López Obrador hat zahlreiche Maßnahmen angekündigt, um Armut und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und dadurch auch die immense Gewalt der organisierten Kriminalität im Land einzudämmen. Er erhöhte den gesetzlichen Mindestlohn, verdoppelte die Mindestrente und setzte Mindestpreise für von Kleinbauern produzierte Lebensmittel fest. Arbeitslose Jugendliche sollen eine berufliche Perspektive bekommen, anstatt sich Verbrecherbanden anzuschließen.

Wichtiger Partner der Entwicklungszusammenarbeit

Mexiko zählt zu den wichtigsten Partnern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, für die kommenden zwei Jahre hat Müllers Ministerium 350 Millionen Euro für die Kooperation mit dem Land veranschlagt. Zu den bisherigen Schwerpunkten zählen die Klima- und Energiepolitik, erneuerbare Energien sowie die Stärkung des Rechtsstaates und der Menschenrechte. Knapp 2.000 deutschen Unternehmen sind in dem Land tätig, darunter fast alle Automobilkonzerne.

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