Dubai, Islamabad (epd). Wie pakistanische Medien am Mittwoch berichteten, konfiszierten Sicherheitskräfte das Eigentum von Schulen in der Punjab-Provinz und schlossen die Einrichtungen. Das Innenministerium meldete die Festnahme von 44 Verdächtigen, die im Zusammenhang mit dem Anschlag auf einen Militärkonvoi in Indien stehen sollen. Der Anschlag vom 14. Februar hat die Spannungen mit dem großen Nachbarland massiv verschärft.
Unter den Festgenommenen sollen sich auch ein Sohn und ein Bruder des Jaish-e-Mohammed-Führers Masud Azhar befinden. Die Terrorgruppe hatte sich zu dem Attentat auf indische Soldaten in Kaschmir mit mehr als 40 Toten bekannt. Nach dem Anschlag bombardierten indische MiG21-Kampfjets in der vergangenen Woche ein mutmaßliches Trainingscamp von Jaish-e-Mohammed nahe der Stadt Balakot im pakistanischen Teil von Kaschmir. Pakistan reagierte mit dem Abschuss von indischen Kampfflugzeugen und nahm einen Piloten gefangen, dessen Jet auf pakistanischem Gebiet abgestürzt war.
Kriegsähnliche Situation
Aufgrund der kriegsähnlichen Situation wurden der pakistanische Luftraum und zahlreiche Flughäfen in Nordindien gesperrt. Die Auslieferung des indischen Piloten am Freitag entspannte die Situation zwischen den beiden Atommächten etwas. Pakistan steht jedoch weiter unter Druck, gegen Terroristen vorzugehen, die von seinem Territorium aus operieren. Jaish-e-Mohammed ist offiziell in Pakistan verboten, soll jedoch dort weiter aktiv sein.
Das mehrheitlich muslimische Kaschmir ist seit sieben Jahrzehnten ein Zankapfel zwischen Indien und Pakistan, die beide jeweils nur einen Teil des Gebietes verwalten. Als Grenze dient die Waffenstillstandslinie von 1949, die international aber nicht anerkannt ist. Separatisten im indischen Teil von Kaschmir kämpfen für eine Unabhängigkeit von Indien, das mehrheitlich hinduistisch ist. Indien unterhält eine massive Polizei- und Militärpräsenz in dem unruhigen Himalaya-Gebiet. Es kommt immer wieder zu Unruhen und Aufständen.
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