Frankfurt a.M., Dakar (epd). Im Senegal ist Präsident Macky Sall dem offiziellen Wahlergebnis zufolge im Amt bestätigt worden. 58,27 Prozent der Wähler stimmten bei der Präsidentenwahl am Sonntag für den 57-Jährigen, wie der französische Auslandssender RFI am Donnerstag unter Berufung auf die Wahlkommission berichtete. Sall ist seit 2012 Präsident des westafrikanischen Landes.
Gegen Sall waren vier Oppositionskandidaten angetreten. Der frühere Ministerpräsident Idrissa Seck bekam den Angaben zufolge 20,5 Prozent der Stimmen, der frühere Steuerbeamte Ousmane Sonko 14,67 Prozent. Die beiden weiteren Bewerber, Issa Sall und Madické Niang, kamen auf etwa 4,1 und 1,5 Prozent. Die Kandidaten haben 72 Stunden Zeit, um das Ergebnis vor dem Verfassungsgericht anzufechten. Zwei weiteren Oppositionellen war die Kandidatur wegen Korruption untersagt worden.
Druck auf zivilgesellschaftliche Organisationen
Regierungschef Mohammed Dione hatte bereits am Montag, wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale, Amtsinhaber Sall zum Sieger erklärt. Die Opposition hatte dies kritisiert. Die Wahl verlief friedlich. Menschenrechtler hatten jedoch beklagt, dass im Wahlkampf zwei Menschen getötet und Journalisten bei Zusammenstößen zwischen Anhängern von Regierung und Opposition verletzt worden seien. Zudem habe der Druck auf zivilgesellschaftliche Organisationen in den vergangenen Monaten zugenommen.
Rund 6,2 Millionen Senegalesen waren wahlberechtigt. Das westafrikanische Land mit knapp 16 Millionen Einwohnern gilt als eine der stabilsten Demokratien des Kontinents und hat seit seiner Unabhängigkeit von Frankreich 1960 anders als viele andere Länder in der Region mehrere friedliche Machtwechsel erlebt. Senegal verzeichnete in den vergangenen Jahren ein starkes Wirtschaftswachstum. Umstritten sind allerdings Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur, die vor allem durch Kredite finanziert werden.
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