Berlin, Kinshasa (epd). Im Kongo hat es erneut einen Überfall auf ein Ebola-Behandlungszentrum gegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums attackierten unbekannte bewaffnete Männer am Mittwochabend das Zentrum in Butembo in der Provinz Nord-Kivu, das zusammen mit der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" betrieben wird. Die Täter hätten einen Brand gelegt. Die zwölf Ebola-Patienten dort seien geflohen, acht seien wiedergefunden worden. Die vier anderen würden noch gesucht. Von den 38 Patienten mit Verdacht auf Ebola flüchteten den Angaben zufolge 32.
Kämpfe erschweren Eindämmung der Epidemie
"Ärzte ohne Grenzen" teilte per Twitter mit, man bemühe sich, alle Patienten in Sicherheit zu bringen. Bei dem Angriff wurde laut Ministerium niemand verletzt. Die Patienten wurden vorübergehend in ein Transitzentrum verlegt. Erst am Sonntagabend war ein Überfall auf ein Ebola-Behandlungszentrum von "Ärzte ohne Grenzen" in dem nahe gelegenen Ort Katwa verübt worden. Die Hintergründe der Angriffe sind unklar.
Der tödliche Ebola-Virus ist hoch ansteckend. Erkrankte müssen streng isoliert werden. In den vergangenen sechs Monaten starben in den ostkongolesischen Provinzen Nord-Kivu und Ituri mindestens 550 Menschen an der Infektion, gegen die es noch keine zugelassenen Heilmittel oder Impfstoffe gibt. Kämpfe zwischen mehreren Milizen erschweren die Eindämmung der Epidemie. In Westafrika waren 2013/14 rund 11.300 Menschen an Ebola gestorben, das öffentliche Leben in Sierra Leone, Guinea und Liberia war zeitweise lahmgelegt.
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