Staatengemeinschaft sagt Milliarden-Hilfen für Jemen zu

Rund zehn Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht
Im Jemen herrscht die schlimmste humanitäre Krise der Welt. 24 Millionen Männer, Frauen und Kinder sind in dem Bürgerkriegsland auf Hilfe angewiesen. Eine Konferenz in Genf sollte Hoffnung bringen.

Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben für die humanitäre Hilfe 2019 in dem Bürgerkriegsland Jemen Zusagen in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) erhalten. UN-Generalsekretär António Guterres sprach am Dienstag in Genf von einem Erfolg, den die Teilnehmerstaaten einer Geberkonferenz möglich gemacht hätten.

Guterres betonte, dass im Jemen die schlimmste humanitäre Krise weltweit herrsche. Rund zehn Millionen Menschen seien vom Hungertod bedroht. Insgesamt seien 24 Millionen Menschen oder 80 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Laut Guterres benötigen die Vereinten Nationen und ihre Partner in diesem Jahr insgesamt rund vier Milliarden US-Dollar, um den notleidenden Menschen in dem Konfliktland zu helfen. Der UN-Generalsekretär hob die finanzielle Hilfe von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten für den Jemen hervor.

Zusage von 100 Millionen Euro

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten wesentlich zu dem positiven Ergebnis der Genfer Geberkonferenz beigetragen. Beide Länder kämpfen an der Seite der jemenitischen Regierung gegen Huthi-Rebellen, die wiederum aus dem Iran Unterstützung erhalten.

Deutschland machte eine Zusage von 100 Millionen Euro für die Jemen-Hilfe. Die Bundesregierung könne und werde über das Leid der Menschen im Jemen nicht hinwegsehen, erklärte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Rande eines Besuches im afrikanischen Burkina Faso. Langfristig helfe nur, mit aller Ausdauer an einer politischen Lösung für den Konflikt in dem arabischen Land zu arbeiten.

"Ärzte ohne Grenzen" appellierte an die Bundesregierung, sich als Mitglied des UN-Sicherheitsrats intensiv für einen uneingeschränkten Zugang für Helfer im Jemen einzusetzen. Auch der Schutz medizinischer Einrichtungen im Krieg müsse nachdrücklich eingefordert werden, sagte die Jemen-Expertin der Organisation, Jana Brandt.

Gesundheitswesen weitgehend nicht funktionsfähig

UN-Generalsekretär Guterres wies darauf hin, dass sich die Zahl der bedürftigen Kinder und Erwachsenen im Jemen im vergangenen Jahr um weitere zwei Millionen erhöht habe. Die Wirtschaft liege am Boden, das Gesundheitswesen sei weitgehend nicht funktionsfähig.

Seit 2015 wurden im Jemen nach Angaben der Vereinten Nationen Zehntausende Menschen getötet oder verletzt, darunter mindestens 17.700 Zivilisten. Zehntausende Kinder seien an Hunger und Krankheiten gestorben.

Guterres erklärte, dass die UN für das vergangene Jahr 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) an Hilfsgeldern einsammeln konnten. Das meiste Geld stammte 2018 von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien. Die UN werfen beiden Seiten im Jemen-Konflikt vor, Kriegsverbrechen zu verüben.

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