Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat vor ungezügelten Hasstiraden und Rassismus im Internet gewarnt. Solche Hassaufrufe breiteten sich wie Buschfeuer aus und bedrohten die Demokratie, die soziale Stabilität und den Frieden, sagte Guterres am Montag in Genf.
Hass rücke so in die Mitte der Gesellschaften vor, sowohl in autoritären Staaten wie auch in liberalen Demokratien, erklärte der Generalsekretär zum Auftakt der ersten Sitzung 2019 des UN-Menschenrechtsrates. Guterres prangerte dabei unter anderem anschwellende Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und antimuslimische Hetze an. In sozialen Medien würden immer wieder Frauen, Minderheiten, Migranten und Flüchtlinge stigmatisiert.
Einfluss in Regierungen
Der UN-Generalsekretär kritisierte Politiker, die gezielt extremistische Konzepte vom Rande des politischen Spektrums für ihre eigene Propaganda und ihre Wahlkämpfe benutzten. Politische Parteien, die einst als Parias gemieden worden seien, hätten Einfluss in Regierungen bekommen, sagte er. Guterres nannte jedoch keine Namen von Politikern oder Parteien.
Der UN-Menschenrechtsrat debattiert bis zum 22. März über Krisen wie in Syrien, Afghanistan und Venezuela sowie über globale Herausforderungen wie die Gleichstellung der Geschlechter. Deutschland schied nach dreijähriger Mitgliedschaft Ende 2018 turnusmäßig aus dem 47 Länder umfassenden UN-Rat aus. Vertreten in dem Gremium sind Länder wie China, Kuba und Pakistan, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
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