Frankfurt a.M., Juba (epd). Im Südsudan hungern mehr Menschen als noch vor einem Jahr. Das geht aus einem am Freitag in der Hauptstadt Juba vorgestellten Bericht der Regierung und mehrer UN-Organisationen hervor. Laut der am Bericht beteiligten Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) waren im Januar 2018 bereits 5,35 Millionen Menschen betroffen. Diese Zahl ist seitdem um 13 Prozent auf mehr als sechs Millionen gestiegen. Im Zeitraum zwischen den Ernten in den Monaten Mai bis Juli könnten sogar bis zu sieben Millionen Menschen vom Hunger bedroht sein.
"Die Prognosen sind alarmierend und der Hunger steigt weiter" sagte der Repräsentant der FAO im Südsudan, Pierre Vauthier. "Unsere Priorität ist, Familien zu unterstützen, damit sie ihre landwirtschaftliche Produktion aufrechterhalten und steigern können." Wenn das im letzten September unterschriebene Friedensabkommen umgesetzt werde, könne die FAO weiterhin Rückkehrer beim Aufbau einer Existenzgrundlage unterstützen.
Eines der ärmsten Länder der Welt
Trotz des Friedensabkommens sind laut dem Bericht Konflikte, Vertreibung und die unzureichende Produktion von Nahrungsmitteln die Hauptgründe für den Hunger. Die Getreideproduktion werde in diesem Jahr nur 52 Prozent des Bedarfs decken. Im Vorjahr waren es noch 61 Prozent gewesen.
Der Südsudan wurde erst 2011 vom Sudan unabhängig. Ende 2013 brach infolge eines Machtkampfes zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar ein Bürgerkrieg aus. Trotz eines Friedensschlusses im vergangenen Jahr dauern die Kämpfe an. Obwohl das Land reich an Erdölvorkommen ist, gehört es zu den ärmsten der Welt.
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