Dubai, Dhaka (epd). Bei einem Großbrand in Bangladesch sind mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer brach am späten Mittwochabend in einem Lagerraum für Chemikalien der Hauptstadt Dhaka aus, wie Medien in Bangladesch am Donnerstag berichteten. Von dort aus griffen die Flammen rasch auf das fünfstöckigen Haus und andere Wohngebäude über. Da die Häuser in dem mehr als 400 Jahre alten Chawbazar-Viertel sehr eng zusammenstehen und die Straßen schmal sind, konnten viele Menschen nicht rechtzeitig vor dem rasch sich ausbreitenden Feuer fliehen.
Die Feuerwehr brauchte mehr als sechs Stunden, um den Brand zu löschen und setzte schließlich Hubschrauber ein, wie es hieß. Weil in dem Viertel die Wasserversorgung schlecht ist, mussten die Einsatzkräfte zunächst Wasser aus einer nahe gelegenen Moschee herbeischaffen.
Gefährliche Brände
Die Regierung kündigte eine finanzielle Kompensation für die Opferfamilien an. Die Menschenrechtskommission des Landes verlangte eine Untersuchung der Brandursache. In Medienberichten hieß es, Auslöser sei möglicherweise die Explosion eines Gaszylinders gewesen.
Fehlende Sicherheitsstandards und Baunormen haben auch in der Vergangenheit zu gefährlichen Bränden in der Millionenstadt Dhaka geführt. Bei einem Brand im Juni 2010 in einem Lagerhaus, wo illegalerweise Chemikalien aufbewahrt wurden, wurden mehr als 120 Menschen getötet. Trotz des Unfalls werden weiterhin Wohnungen und Häuser illegal als Fabriken und Lagerhäuser genutzt. Im Jahr 2013 kamen mehr als 1.100 Menschen beim Einsturz einer Textilfabrik ums Leben.
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