Oaxaca, Port-au-Prince (epd). Tausende Haitianer sind am Donnerstag (Ortszeit) auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen Korruption und forderten den Rücktritt von Präsident Jovenel Moise. Die größten Proteste fanden in der Hauptstadt Port-au-Prince statt, aber auch in anderen Orten des Karibikstaates kam es zu Demonstrationen. Mehrere Schulen sowie Geschäfte wurden geschlossen. Berichten lokaler Medien zufolge wurde bei Ausschreitungen ein Mensch getötet. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.
Gelder hinterzogen
Zu den Protesten hatte die Opposition aufgerufen. Am Dienstag hatte die Regierung neue Maßnahmen angekündigt, um die wirtschaftliche Krise im Land lindern. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass im Rahmen des Erdölprogramms Petrocaribe Gelder hinterzogen worden seien. Auch Mitglieder der Regierung Moise sollen an dem Betrug beteiligt sein. Durch Petrocaribe erhält Haiti günstiges Erdöl aus Venezuela.
Haiti gilt als ärmster Staat der westlichen Hemisphäre und befindet sich in einer politischen sowie wirtschaftlichen Krise. Das Land hat sich noch immer nicht von dem schweren Erdbeben von 2010 erholt. Im vergangenen Jahr kam es zu Ausschreitungen, nachdem die Regierung eine Erhöhung der Benzinpreise angekündigt hatte. Im November legten Streiks und Demonstrationen gegen Korruption Port-au-Prince lahm.
Neuen Kommentar hinzufügen