Genf (epd). Ein UN-Ausschuss hat das Assad-Regime und andere Parteien des Syrien-Konflikts für den Tod von Tausenden Kindern verantwortlich gemacht. Die Mädchen und Jungen seien durch Luftangriffe und andere militärische Attacken ums Leben gekommen, erklärte der UN-Kinderrechtsauschuss am Donnerstag in Genf.
Der UN-Ausschuss prangerte vor allem den Einsatz geächteter Waffen wie Fassbomben, Streumunition und Giftgasen an. Damit hätten die Konfliktparteien auf brutalste Weise das fundamentale Recht auf Leben verletzt und die Überlebenden traumatisiert. Weiter verurteilte das Komitee Folter und Misshandlungen. Das Regime des Machthabers Baschar al-Assad und andere Konfliktparteien setzten gezielt Gewalt gegen Kinder ein.
Jesidische Mädchen verschleppt und versklavt
Der Ausschuss prangerte zudem sexuelle Gewalt gegen Kinder an, vor allem gegen die Mädchen der Volksgruppe der Jesiden. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte Tausende jesidische Mädchen und Frauen verschleppt und versklavt. Nach UN-Angaben befinden sich immer noch Mädchen und Frauen in der Gewalt der Extremisten.
Das Komitee, das regelmäßig die Umsetzung der Kinderrechtskonvention in den Vertragsstaaten untersucht, machte die Konfliktparteien auch für das Aushungern von Kindern verantwortlich. Die Belagerung von Städten und ganzen Regionen habe viele Kinder von Nahrung und Medikamenten abgeschnitten, hieß es. Dem Ausschuss unter Vorsitz der österreichischen Juristin Renate Winter gehören weitere 17 Experten an.
In dem 2011 begonnenen Bürgerkrieg in Syrien wurden Hunderttausende Menschen getötet, Millionen sind auf der Flucht. Machthaber Assad gewann mit militärischer Hilfe Russlands und des Irans die meisten Gebiete zurück, die vormals von Rebellen und Extremisten erobert worden waren. Die USA unterstützten mit Luftangriffen und Spezialtruppen ausgewählte Oppositionelle.
Neuen Kommentar hinzufügen