Rom (epd). Die vermutlich 15 Minderjährigen würden von den Sicherheitskräften identifiziert und in passende Einrichtungen in der Nähe untergebracht, berichtete der italienische Rundfunk. Die übrigen Geflohnen, die am 19. Januar vor der libyschen Küste aus Seenot geretteten worden waren, sollten im Aufnahmezentrum der benachbarten Hafenstadt Messina untergebracht werden. Sie stammen den Angaben nach aus dem Senegal, dem Sudan und Guinea Bissau.
Italien hatte sich geweigert, das Schiff anlegen zu lassen, bis sich genügend europäische Länder für die Aufnahme der Flüchtlinge zur Verfügung stellten. Am Mittwoch hatten sich neben Italien auch Deutschland, Frankreich, Portugal, Rumänien, Malta und Luxemburg dazu bereiterklärt. Die Fahrt nach Catania von der südlicheren Stadt Syrakus hatte sich jedoch wegen eines technischen Defekts bei der "Sea-Watch 3" verzögert.
Helfer befürchten Repressionen
Die Helfer hingegen befürchten Repressionen. Der Staatsanwalt von Catania sei bekannt für seine Vorgehensweise gegen die Rettungsorganisationen, erklärte "Sea-Watch" über Twitter. Dass ihnen nicht der nächstgelegene Hafen von Syrakus, sondern Catania zugewiesen worden sei, sei ein politischer Schachzug. "Wir hoffen das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor." Die Staatsanwaltschaft Catania hatte in der Vergangenheit Schiffe der Hilfsorganisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "Proactiva Open Arms" beschlagnahmt, nachdem sie Bootsflüchtlinge nach Sizilien gebracht hatten.
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