Oaxaca (epd). Tausende Migranten haben in den vergangenen Tagen in Mexiko ein humanitäres Visum beantragt. Wie die Mediengruppe MVS am Sonntag (Ortszeit) mit Verweis auf die Nationale Migrationsbehörde meldete, stellten fast 4.800 Menschen einen entsprechenden Antrag. 790 von ihnen sind Minderjährige. 3.257 der Migranten stammen aus Honduras, die anderen vor allem aus El Salvador, Guatemala und Nicaragua, einige wenige aus Brasilien und Haiti.
Ein Teil der Eingereisten ist zunächst nahe der guatemaltekischen Grenze geblieben, etwa 2.000 sind mit Bussen in den nördlicher gelegenen Bundesstaat Oaxaca weitergereist. Mit der temporären Aufenthaltserlaubnis dürfen die Auswanderer in Mexiko arbeiten und haben Anspruch auf eine Gesundheitsversorgung. Viele von ihnen haben jedoch das Ziel, in die USA zu gelangen. Weitere 1.000 Menschen, die ohne Registrierung eingereist sind, befinden sich nach Informationen der Tageszeitung "La Jornada" in einer Karawane im Süden Mexikos.
Die Innenministerin des Landes, Olga Sánchez Cordero, hatte zuvor angekündigt, Migranten abzuschieben, die illegal ins Land kommen. Zugleich werde man aber jenen, die sich registrieren lassen, eine geordnete und sichere Einreise garantieren.
US-Präsident Trump beharrt auf Mauer
US-Präsident Donald Trump hatte der mexikanischen Regierung am Samstag erneut vorgeworfen, nichts zu tun, um die Karawane aufzuhalten. "Wenn wir eine Mauer hätten, hätten wir das Problem nicht", sagte er.
Die neue Welle von Migrationszügen hatte begonnen, nachdem vor einer Woche 600 Menschen von der honduranischen Stadt San Pedro Sula aus in einem Treck losgezogen waren. Mehrere tausend Auswanderungswillige machten sich daraufhin ebenfalls auf den Weg. In den vergangenen drei Monaten sind bereits mehr als 10.000 Mittelamerikaner aus Honduras, El Salvador, Nicaragua und Guatemala in vier Karawanen Richtung USA gezogen. Sie sind vor Armut, Gewalt oder politischer Verfolgung aus ihrer Heimat geflohen.
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