Den Haag (epd). Der frühere Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, bleibt nach seinem Freispruch bis auf weiteres im Gefängnis in Den Haag. Seine Freilassung werde aufgeschoben, bis über einen Eilantrag der Anklage entschieden sei, teilte der Internationale Strafgerichtshof am Freitag mit. Gbagbo war am Dienstag aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit freigesprochen worden.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Die Anklage hatte Berufung gegen Gbagbos Freilassung eingelegt und einen Eilantrag gestellt, um den 73-Jährigen und seinen ebenfalls freigesprochenen Vertrauten Charles Blé Goudé in Untersuchungshaft zu belassen. Für 1. Februar ist eine Anhörung geplant, in der über die Freilassung beraten werden soll. Gbagbo sitzt seit November 2011 in Den Haag im Gefängnis, Blé Goudé seit März 2014.
Gbagbo und Blé Goudé wurden wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der Gewalt nach den Wahlen in der Elfenbeinküste 2010 angeklagt. Damals wurden rund 3.000 Menschen getötet. Gbagbo und Blé Goudé war vorgeworfen worden, unter anderem für Mord, Vergewaltigung und Verfolgung von politischen Gegnern verantwortlich gewesen zu sein. Die Richter in Den Haag folgten jedoch mit dem Freispruch am Dienstag einem Antrag der Verteidigung, die argumentiert hatte, die Beweise seien zu schwach, um den Prozess fortzusetzen.
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