Maputo (epd). Ein früherer Rebellenkommandant ist neuer Oppositionsführer in Mosambik: Ossufo Momade (57) wurde am frühen Donnerstagmorgen mit großer Mehrheit zum Chef der konservativen Renamo-Partei gewählt, wie mosambikanische Medien berichteten. Momade tritt damit die Nachfolge des langjährigen Renamo-Chefs Afonso Dhlakama an, der im Mai 2018 im Alter von 65 Jahren gestorben war. Für Oktober sind Parlaments- und Präsidentenwahlen in dem südostafrikanischen Land geplant.
Momade war bereits Interimsvorsitzender und gilt in seiner Partei als Integrationsfigur, der am Friedensprozess mit der einst marxistischen Frelimo-Regierung festhält. Auf dem Wahl-Parteitag in der südlichen Stadt Gorongosa rief er zur Einheit auf. Die Renamo hatte von 1976 bis 1992 Bürgerkrieg gegen die Frelimo geführt, die bis heute in Mosambik regiert.
Renamo verübte wieder Anschläge
Nach dem Friedensschluss schlug Momade eine politische Laufbahn ein und wurde 1999 ins Nationalparlament gewählt. Um das Amt des Renamo-Chefs hatte sich unter anderem auch ein Bruder Afonso Dhlakamas beworben, doch Elias Dhlakama erhielt nur wenige Stimmen.
Seit 2012 hatte die Renamo zeitweise wieder Anschläge verübt, da sie der Regierung Wahlmanipulationen vorwarf. 2016 wurde ein neuer Friedensprozess mit Staatschef Filipe Nyusi eingeleitet. Mosambik zählt rund 30 Millionen Einwohner und ist trotz seines Rohstoffreichtums einer der ärmsten Staaten der Welt.
Neuen Kommentar hinzufügen