Berlin, San Pedro Sula (epd). 300 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, wollten in Kleinbussen an die guatemaltekische Grenze fahren, die anderen seien zu Fuß unterwegs. Wie bereits mehrere Trecks zuvor will die Gruppe über Guatemala und Mexiko an die US-Grenze ziehen.
Die Migranten folgten einem anonymen Aufruf, der in den vergangenen zwei Monaten in den sozialen Medien kursierte. Am 15. Januar um 5 Uhr werde man losziehen, hieß es in dem Schreiben. Und: "Wir suchen Schutz. In Honduras bringt man uns um." Die honduranischen Behörden hatten in den letzten Wochen versucht, die Ausreisewilligen von ihrem Vorhaben abzubringen.
Allerdings mit geringem Erfolg: Experten gehen davon aus, dass sich auch dieser Karawane Tausende Menschen anschließen werden, die vor Gewalt und Armut aus ihrer Heimat flüchten wollen. In der Nacht zum Dienstag kamen noch weitere Honduraner zum Treffpunkt am Busbahnhof.
Viele warten bis heute an der US-Grenze
In den vergangenen drei Monaten zogen mehr als 10.000 Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala in vier Karawanen aus Mittelamerika an die US-Grenze. Viele warten dort bis heute darauf, in die Vereinigten Staaten einreisen zu können, andere arbeiten in Mexiko oder sind in ihre Heimat zurückgekehrt.
Die mexikanische Innenministerin Olga Sánchez Cordero hat angekündigt, illegale Grenzübertritte verhindern zu wollen. Zugleich wolle man eine sichere und geordnete Einreise garantieren, wenn die Migranten legal ins Land kämen und sich registrierten. US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen auf der Flucht regelmäßig als "Verbrecher" und "Drogenhändler" beschimpft. Vergangene Woche warnte er mit Blick auf den neuen Treck vor einer "gigantischen Karawane", die "größte, die wir je gesehen haben". Den mittelamerikanischen Staaten drohte er mit Kürzung der Finanzhilfe, sollten sie nichts gegen die Trecks unternehmen.
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