Nach Putschversuch noch immer kein Internet in Gabun

Nach einem gescheiterten Putschversuch war in Gabuns Hauptstadt Libreville am Dienstag das Internet weiter ausgeschaltet. Davon abgesehen kehrte in dem Land nach Medienberichten der Alltag zurück.

Genf, Libreville (epd). Ein Regierungssprecher teilte am Montagabend mit, zwei Putschisten seien erschossen worden. Weitere drei befänden sich in Haft. Die jungen Militärs hatten in der Nacht zum Montag den staatlichen Rundfunk gestürmt und die Absetzung von Präsident Ali Bongo verkündet.

Nach Regierungsangaben handelt es sich um Einzeltäter, die innerhalb des Militärs keinen Rückhalt haben. Spezialeinheiten der Armee hatten den Putschversuch nach wenigen Stunden beendet. Der französische Auslandssender RFI berichtete, am Dienstagmorgen seien die Läden geöffnet gewesen und Kinder seien wie gewohnt zur Schule gegangen. Nur in einzelnen Stadtteilen habe es Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und mutmaßlichen Plünderern gegeben.

Opposition distanzierte sich von Putschisten

Präsident Ali Bongo ist seit zwei Monaten wegen eines vermuteten Schlaganfalls im Ausland. Die Opposition distanzierte sich von den Putschisten, forderte am Montag aber dessen Rücktritt. Der 59-jährige Bongo regiert Gabun seit 2009 als Nachfolger seines Vaters Omar, der in dem zentralafrikanische Land seit 1967 herrschte. Die bedeutende Ölexportnation gehört auch wegen großer Holzvorkommen zu den rechnerisch reichsten Ländern Afrikas. Dennoch leben gut vier von fünf Gabunern unterhalb der Armutsgrenze.

Die Opposition erkennt den Sieg Bongos bei der Wahl 2016 nicht an. Nach seinem offiziell knappen Sieg über den ehemaligen Diplomaten Jean Ping brachen Unruhen aus, Hunderte Anhänger Pings wurden festgenommen. Seitdem hat sich die Lage beruhigt.

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