Frankfurt a.M., Yaoundé (epd). In Kamerun bleibt der langjährige Präsident Paul Biya an der Macht. Der für die Wahlaufsicht zuständige Verfassungsrat bestätigte den 85-Jährigen am Montag als Sieger der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 7. Oktober, wie das kamerunische Staatsfernsehen berichtete. Erst am Freitag hatte das Verfassungsgericht eine Klage der Opposition abgelehnt. Oppositionskandidat Maurice Kamto hatte sich kurz nach der Wahl zum Sieger erklärt und verlangt, die Ergebnisse wegen Manipulationen für ungültig zu erklären.
Prominente Kritiker des Staatschefs in Haft
Biya erhielt dem offiziellen Ergebnis zufolge 71,3 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kamto kam demnach auf 14,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 54 Prozent.
Biya regiert das westafrikanische Land seit 36 Jahren autokratisch und will nun weitere sieben Jahre im Amt bleiben. Biya wird vor allem wegen Beschränkung der Meinungsfreiheit und wegen staatlicher Gewalt kritisiert. Prominente Kritiker des Staatschefs sitzen in Haft.
Die Wahl sei frei, fair und glaubwürdig gewesen, trotz der unsicheren Lage in den englischsprachigen Gebieten Kameruns, erklärte Verfassungsratspräsident Clément Atangana laut dem staatlichen Rundfunksender CRTV. Seit rund zwei Jahren wird der Westen des Landes von Unruhen erschüttert. Die Regierung geht gewaltsam gegen Proteste der dort lebenden englischsprachigen Minderheit vor. Im Norden Kameruns verüben zudem Islamisten der Terrororganisation Boko Haram immer wieder Anschläge.
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