Verfassungsgericht in Kamerun verwirft Beschwerden gegen Wahl

Das Verfassungsgericht in Kamerun hat den Weg freigemacht für eine weitere Amtszeit des langjährigen Präsidenten Paul Biya.

Frankfurt a.M. (epd). Die Richter lehnten am Freitag die Klagen der Opposition gegen das Wahlergebnis ab, berichtete die Zeitung "Cameroon Tribune". Beobachtern zufolge kam es zwar zu Unregelmäßigkeiten, die Wahl Anfang Oktober verlief trotz andauernder Konflikte jedoch weitgehend friedlich. Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts soll die Verkündung des Wahlergebnisses am Wochenende stattfinden. Beobachter rechnen mit einem Sieg von Präsident Biya, der das westafrikanische Land seit 36 Jahren autokratisch regiert und weitere sieben Jahre im Amt bleiben will.

Boko Haram verübt immer wieder Anschläge

Oppositionskandidat Maurice Kamto hatte sich kurz nach der Wahl bereits zum Sieger erklärt und vom Gericht verlangt, die Ergebnisse wegen Manipulationen in sieben Provinzen für ungültig zu erklären. Das Verfassungsgericht entschied am Freitag jedoch, die Klage sei unbegründet.

Präsident Biya ist einer der am längsten regierenden Präsidenten in Afrika. Der 85-Jährige wird wegen Beschränkung der Meinungsfreiheit und staatlicher Gewalt kritisiert. Prominente Kritiker des Staatschefs sitzen in Haft. Seit rund zwei Jahren wird der Westen des Landes von Unruhen erschüttert. Die Regierung geht gewaltsam gegen Proteste der dort lebenden englischsprachigen Minderheit vor. Im Norden Kameruns verüben zudem Islamisten der Terrororganisation Boko Haram immer wieder Anschläge.

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