Berlin (epd). In diesem Jahr fehlten noch 64 Millionen US-Dollar, um alle Kosten abzudecken, sagte der Generalsekretär des Hilfswerks, Pierre Krähenbühl, am Mittwoch in Berlin. Zwischenzeitlich drohte dem Hilfswerk ein Defizit von mehr als 440 Millionen Dollar, nachdem die USA ihre Unterstützung stark reduziert hatten und UNRWA bereits mit einem Defizit ins Jahr 2018 gestartet war. Inzwischen sind Staaten mit Finanzhilfen für dieses Jahr eingesprungen. Ob sie verstetigt werden, ist Krähenbühl zufolge aber noch unklar.
Beitrag zu Stabilität
Das Hilfswerk versorgt rund 5,4 Millionen palästinensische Flüchtlinge in Jordanien, dem Libanon, Syrien, im Westjordanland und dem Gazastreifen mit Lebensmittelhilfen, Gesundheitsversorgung und Schulbildung. Ein großer Teil der 30.000 Mitarbeiter des Hilfswerks sind Lehrer. Krähenbühl betonte, das Hilfswerk leiste mit seiner Arbeit in der schwierigen Region einen Beitrag zu Stabilität. Wenn die allein 120.000 palästinensischen Kinder und Jugendlichen in Jordanien nicht mehr zur Schule gehen könnte, sei dies ein Problem.
Finanzielle Schieflage
Dem Hilfswerk drohte eine enorme finanzielle Schieflage, nachdem die USA angekündigt hatten, sich aus der Unterstützung zurückzuziehen. 2017 zahlten die Vereinigten Staaten nach Angaben von UNRWA noch 364 Millionen Dollar an Unterstützung, in diesem Jahr nur noch 60 Millionen Euro. Vom nächsten Jahr an wollen die USA gar kein Geld mehr an die UN-Organisation geben.
Globale Mobilisierung
Durch eine globale Mobilisierung konnte der Finanzbedarf in diesem Jahr laut Krähenbühl weitgehend gedeckt werden konnte. Die Golfstaaten Saudi-Arabien, Katar, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten insgesamt 200 Millionen Dollar gegeben. Auch Deutschland hatte seine Unterstützung in diesem Jahr auf 100 Millionen Euro erhöht. Die wichtige Frage sei aber, ob die Gelder für das nächste Jahr stabilisiert werden könnten, sagte Krähenbühl, der derzeit für Gespräche mit den verantwortlichen Ministerien und Abgeordneten in Berlin ist.
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