Schon 200 Ebola-Fälle im Kongo - Gewalt begünstigt Ausbreitung

epd-bild/Bertram Solcher/UKE
Ebola-Isolierstation
Die anhaltende Gewalt im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo behindert laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Bekämpfung des tödlichen Ebola-Virus.

Genf (epd). Das Risiko einer weiteren Ausbreitung des hochansteckenden Fiebers steige somit an, warnte die UN-Organisation am Freitag in Genf mit. Für Fachkräfte sei es aufgrund der Gefechte oft unmöglich, Ebola-Patienten oder mutmaßliche Neu-Infizierte zu besuchen und zu behandeln. Die Erfassung von Verdachtsfällen werde immer schwieriger.

Das kongolesische Gesundheitsministeriums berichtete von 200 Ebola-Verdachtsfällen bis zum 10. Oktober, von denen 165 bestätigt seien in den beiden Provinzen Nord-Kivu und Ituri. Die WHO gab an, dass bis zum 9. Oktober 122 Menschen an der Krankheit gestorben seien.

Mehr als eine Million Menschen auf der Flucht

In diesem Jahr sind laut den UN allein in Nord-Kivu bereits 500.000 Menschen vor bewaffneten Gruppen geflohen. Insgesamt sind dort mehr als eine Million Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR terrorisieren in Nord-Kivu mehr als 100 bewaffnete Gruppen die Zivilbevölkerung.

Gegen das Ebola-Virus gibt es noch kein abschließend getestetes Heilmittel und keine zugelassene Schutzimpfung. Es ist das zehnte Mal, dass das Ebola-Fieber im Kongo ausbrach. Bei der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie 2013/2014 starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt 11.300 Menschen. Die WHO hatte den Ausbruch damals unterschätzt und wurde massiv kritisiert.

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