Pakistanische Medien: Hilfsorganisationen sollen Land verlassen

ActionAid spricht von einem "Angriff auf Zivilgesellschaft und Menschenrechtsorganisationen".

Islamabad (epd). Pakistan will offenbar die Mitarbeiter von 18 internationalen Hilfsorganisationen ausweisen. Die Regierung wies die Hilfswerke an, ihre Arbeit einzustellen und das Land zu verlassen, wie pakistanische Medien am Freitag berichteten. Der Schritt erfolgt wenige Wochen nach dem Antritt einer neuen Regierung in Islamabad unter Premierminister Imran Khan.

Eine Sprecherin für die von der Anweisung betroffene Hilfsorganisation ActionAid nannte die Ausweisung einen "Angriff auf Zivilgesellschaft und Menschenrechtsorganisationen". Die in Südafrika beheimatete Organisation habe eine entsprechende Aufforderung vom pakistanischen Innenministerium erhalten. Es war zunächst unklar, welche anderen Organisationen ebenfalls von der Entscheidung betroffen sind.

Arbeit schon mehrfach behindert

Hilfsorganisationen in Pakistan haben bereits in der Vergangenheit gegen Behinderungen ihrer Arbeit kämpfen müssen. Im Dezember beschloss die Regierung die Ausweisung von 27 internationalen Hilfsorganisationen, darunter auch ActionAid. Die meisten der 27 Hilfswerke setzten sich für Menschenrechte ein.

Im Januar ordnete die Regierung dann an, sämtliche lokalen und internationalen Hilfsorganisationen einer Rechnungsprüfung zu unterziehen, um festzustellen, ob diese Gelder veruntreut haben. Im Juni 2015 hatte Pakistan das Büro der Organisation "Save the Children" in Islamabad geschlossen, weil diese angeblich "anti-pakistanische Aktivitäten" fördere. "Save the Children" wurde beschuldigt, einen Arzt beschäftigt zu haben, der im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes CIA eine Impfkampagne dazu nutzte, die Familie von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden in der pakistanischen Stadt Abbottabad per Gen-Analyse zweifelsfrei zu identifizieren.

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